Die australische Mezzosopranistin Suzanne McLeod 
			ist seit vielen Jahren Ensemblemitglied der Oper Münster, wo ihr 
			alle großen Partien ihres Fachs (Ortrud, Klytemnaestra, Amneris, 
			Herodias etc) anvertraut wurden. Sie gastierte u.a. an den Opern 
			Bremen und Köln, Konzertreisen führten sie durch ganz Europa und im 
			Jahr 2000 sang sie die 'Fricka' in Richard Wagners 'Die Walküre' an 
			der Metropolitain Opera (MET) in New York. Erfreulicherweise war sie 
			bereits einige Male auch in den Ehrenfelder Abendmusiken zu erleben, 
			als Solistin in Rossinis 'Petite Messe Solenelle', beim oben 
			erwähnten Liederabend (Wagner, Brahms, Wolf) und beim Adventskonzert 
			2009 (Camille Saint-Saens 'Oratoire de Noel') in der Friedenskirche.
			
			Mit zwei großen Liederzyklen der Romantik kehrt sie nun am 29. Mai 
			zu den Ehrenfelder Abendmusiken zurück. 
			Berlioz' sechsteiliger Zyklus 'Les Nuits d'Été' (Sommernächte) 
			entstand in der Klavierfassung im Jahre 1841 in Anlehnung (nur 
			Titel, nicht inhaltlich!)  an Shakespeares Sommernachtstraum auf 
			Texte Théophile Gautiers. Jedem Lied ist ein eigener Charakter 
			zugedacht, vom ausgelassenen Allegretto 'Villanelle' bis zum 
			schwermütigen 'Au Cimetière' und repräsentieren Berlioz' 
			Kompositionskunst auf der Höhe seines Schaffens.
			Ernest Chaussons Zyklus 'Poème de l'Amour et de la Mer', ein 
			Meisterwerk des Fin de Siècles, entführt die Zuhörer in 
			südfranzösische Landschaften und das wechselhafte Seelenleben eines 
			verlassenen Dichters. Chaussons Tonmalerei, seine Sensibilität und 
			fast grenzenloser kompositorischer Einfallsreichtum verbinden 
			Schwelgerei mit tiefer Zerissenheit, Ektase mit Enttäuschung, 
			Hoffnung, Zweifel, Nostalgie... ein zutiefst bewegendes 
			Seelenportrait!
			Und, persönlich gesprochen, neben der wundervollen Musik bin ich 
			sicher: wären sich Chausson und Suzanne McLeod begegnet, er hätte 
			ihr die Lieder gewidmet!
			Klavierwerke Claude Debussys runden das Programm ab.
			Thorsten Schmidt-Kapfenburg spielt einen historischen Flügel von 
			Carl Dörr (ca. 1890).